Warum 75 % aller IT-Projekte an der Integration scheitern – und wie Sie es ab heute besser machen

Wolfgang Vogl
20. August 2025
IT-Projekte

Integration: Das unsichtbare Rückgrat Ihres Erfolgs

Stellen Sie sich Ihr Unternehmen als fein gesponnenes Netzwerk vor: Kundendaten, Preise und Produktbilder sind das Fundament Ihres Geschäftserfolgs. Doch allzu oft existieren diese Informationen isoliert voneinander. Kundendaten werden im Shop gepflegt, Preise ruhen im ERP, Medien und technische Inhalte lagern im PIM-System. Jedes System erfüllt seinen Zweck. Doch die eigentliche Magie entsteht erst, wenn alle Teile nahtlos zusammenspielen.

Die Realität sieht jedoch häufig anders aus. Viele Unternehmen lassen ihre Systeme nebeneinander herlaufen, ohne für eine echte Verbindung zu sorgen. Das Ergebnis: Prozesskosten schnellen in die Höhe, Produkte kommen später auf den Markt und Fehler schleichen sich immer häufiger ein. Integration ist längst nicht mehr nur ein Randthema für die IT – sie entscheidet über Ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Eine aktuelle Bitkom-Studie bringt es auf den Punkt: Drei Viertel aller IT-Projekte scheitern nicht etwa an Technologie, sondern an mangelhaften Anforderungen, schlechter Kommunikation und am Ende fast immer an fehlender Integration. Wer Integration vernachlässigt, verschenkt nicht nur Potenzial, sondern riskiert die eigene Marktposition.

Integration wird zur Führungsaufgabe

Der Druck, die eigenen Datensilos aufzubrechen, wächst spürbar. In den Führungsetagen wird Integration inzwischen als strategische Investition erkannt. Die Ergebnisse aktueller Studien sprechen eine deutliche Sprache: „Bessere Integration von Anwendungen“ ist mittlerweile das Top-Investitionsziel vieler Unternehmen.

Was steckt hinter diesem Sinneswandel? Zunächst einmal ist es der massive Marktdruck. Wer seine Systeme geschickt vernetzt, bringt neue Produkte bis zu 40 Prozent schneller an den Start und verschafft sich damit einen deutlichen Vorsprung. Hinzu kommen die gestiegenen Erwartungen der Kunden. Immer mehr Käufer erwarten vollständige und konsistente Produktdaten über alle Kanäle hinweg. Schon kleine Lücken oder widersprüchliche Angaben können heute den Unterschied zwischen Kauf und Absprung bedeuten.

Auch die Zahlen der Verantwortlichen aus der IT sind eindeutig: Die meisten Führungskräfte erkennen die strategische Bedeutung von Echtzeit-Datenflüssen und sehen in ihnen einen entscheidenden Hebel für mehr Wachstum und Effizienz. Wer Integration jetzt konsequent denkt, ist nicht nur effizienter, sondern macht das Unternehmen insgesamt agiler und zukunftssicher.

Der steinige Weg von Punkt-zu-Punkt zum Nervensystem

Blicken wir auf die Praxis: Die ersten Schritte vieler Unternehmen führen oft über simple Direktverbindungen. Mit kleinen Scripten wird nachts der Shop mit dem ERP abgeglichen, Bestellungen werden von einem System ins andere übertragen. Was zu Beginn genügt, wird schnell zum Bremsklotz, sobald die Anforderungen wachsen. Jede Änderung bringt das fragile Gleichgewicht ins Wanken. Die Folge: Viel Handarbeit, hohe Fehleranfälligkeit und wenig Transparenz.

Nach und nach setzt sich daher die Erkenntnis durch, dass es einen zentralen Integrationsansatz braucht. Eine Middleware – die als Herzstück alle Datenströme orchestriert und übersichtlich koordiniert – hilft, das stetig wachsende Geflecht zu entwirren. Doch auch zentrale Plattformen sind kein Allheilmittel. Sie müssen flexibel mitwachsen, dürfen nicht zum Flaschenhals werden und brauchen eine Architektur, die künftige Anforderungen bereits mitdenkt.

Der wahre Quantensprung entsteht, wenn Integration nicht mehr als starres Konstrukt verstanden wird, sondern als flexibles Nervensystem, das Datenströme dynamisch lenkt, ohne feste Kopplungen und starre Schnittstellen. Unternehmen, die in kleinen, überlegten Schritten migrieren und sowohl neue als auch alte Systeme für eine Übergangszeit parallel betreiben, sichern sich Stabilität und Innovationsfähigkeit.

Integration in Echtzeit: Wenn Daten zum Puls der Organisation werden

Technologie entwickelt sich weiter und damit auch die Möglichkeiten für Integration. Moderne Unternehmen setzen zunehmend auf ereignisbasierte Architekturen. Daten fließen nicht mehr nur im Batch-Verfahren über Nacht, sondern in Echtzeit durch das Unternehmen. So können Preisänderungen, Bestandsinformationen oder Kundenaufträge sekundenschnell verarbeitet werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Agilität und Transparenz steigen, Engpässe und Fehler werden schneller erkannt und behoben.

Die Unternehmenspraxis zeigt, dass Integration heute keine Entweder-oder-Frage mehr ist. Häufig entstehen hybride Lösungen, in denen klassische und moderne Ansätze nebeneinander bestehen. Das Ziel bleibt dabei stets gleich: Daten intelligent verknüpfen, Abläufe beschleunigen, Mehrwert schaffen.

Gleichzeitig verändern sich die Anwendungsfälle. Echtzeit-Integration ermöglicht etwa eine viel gezieltere Personalisierung im Shop, eine effizientere Wartungsplanung im Maschinenbau oder blitzschnelle Preisaktualisierungen. Das Ergebnis sind neue Geschäftsmodelle, die vor wenigen Jahren noch undenkbar schienen.

Schnittstellen: Vom Stolperstein zum Erfolgsfaktor

Ohne saubere Schnittstellen bleibt jede Integrationsstrategie Stückwerk. Viele Unternehmen setzen noch immer auf gewachsene Insellösungen, die zwar kurzfristig funktionieren, langfristig jedoch zu hohem Wartungsaufwand führen. Moderne Schnittstellenstandards helfen, diese Herausforderungen zu meistern, indem sie die Kommunikation zwischen Systemen strukturieren und vereinfachen.

Viel wichtiger als der konkrete Standard ist jedoch, dass Schnittstellen dokumentiert, nachvollziehbar und einheitlich gestaltet sind. Eine gute Dokumentation senkt die Fehleranfälligkeit und verkürzt die Einarbeitungszeit für neue Teammitglieder. Schnittstellen sollten heute nicht mehr nur technische Brücken sein, sondern strategisch geplant und regelmäßig hinterfragt werden.

Der Weg zur erfolgreichen Integration: Schritt für Schritt zum Ziel

Jede nachhaltige Veränderung beginnt mit einer klaren Bestandsaufnahme: Welche Systeme gibt es? Wie fließen die Daten aktuell? Wo liegen die größten Engpässe? Die kluge Priorisierung sorgt dafür, dass nicht alles auf einmal umgekrempelt wird. Es empfiehlt sich, mit den Prozessen zu starten, die den größten geschäftlichen Nutzen bringen, etwa im Bereich Auftragsabwicklung oder Kundenservice.

Der Umbau selbst sollte mit Bedacht erfolgen. Ein schrittweiser Ansatz, bei dem neue Komponenten zunächst testweise und parallel eingeführt werden, bietet Sicherheit und minimiert das Risiko von Ausfällen. Erst wenn die neuen Abläufe sich im Echtbetrieb bewähren, werden alte Systeme abgeschaltet. So bleibt das Geschäft jederzeit handlungsfähig, während die Organisation kontinuierlich dazulernt.

Kontrolle und Transparenz: Monitoring als Rückversicherung

Eine erfolgreiche Integration ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Entscheidend ist, dass Sie jederzeit wissen, was in Ihren Systemen passiert. Moderne Monitoring-Lösungen helfen, Störungen frühzeitig zu erkennen und Engpässe zu vermeiden. Klare Leistungskennzahlen und Service Levels machen Integration messbar und schaffen Vertrauen: sowohl intern als auch gegenüber Ihren Kunden.

Regelmäßige Tests und Notfallübungen stellen sicher, dass Ihre Organisation auch auf unerwartete Ereignisse vorbereitet ist. Wer Monitoring und Fehlerprävention fest verankert, reduziert nicht nur das Risiko, sondern erhöht gleichzeitig die Geschwindigkeit und Verlässlichkeit der Abläufe.

Neue Geschäftsmodelle durch Integration

Mit durchdachter Integration öffnen sich neue Türen. Plötzlich werden datengetriebene Geschäftsmodelle möglich, die weit über das hinausgehen, was herkömmliche Systeme leisten. Predictive Maintenance – also die vorausschauende Wartung von Maschinen – wird ebenso Realität wie dynamische Preisgestaltung oder personalisierte Angebote in Echtzeit. All diese Szenarien basieren darauf, dass relevante Datenströme in der Organisation intelligent vernetzt sind.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Unternehmen werden flexibler, reagieren schneller auf Marktveränderungen und bieten ihren Kunden einen spürbaren Mehrwert. Fehler, Verzögerungen und Reibungsverluste gehören der Vergangenheit an. Vorausgesetzt, Integration wird strategisch angegangen und konsequent umgesetzt.

Integration ist Führungssache und zahlt sich aus

Middleware und Integrationstechnologien sind längst keine Luxuslösungen mehr, sondern unverzichtbar für den Unternehmenserfolg. Wer seine Systeme in Echtzeit vernetzt, bringt Innovationen schneller auf den Markt, erschließt neue Umsatzpotenziale und macht das eigene Unternehmen resilient gegen Veränderungen.

Integration ist keine Aufgabe, die man allein der IT-Abteilung zuschieben kann. Sie ist eine zentrale Führungsaufgabe. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Integration strategisch anzugehen, die Grundlagen zu legen und Schritt für Schritt Ihre Organisation fit für die Zukunft zu machen. Die Erfahrung zeigt: Wer Integration ernst nimmt, sichert nicht nur seine Wettbewerbsfähigkeit, sondern schafft Freiräume für nachhaltiges Wachstum.

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